Die Lipizzanergestüte

 
 

1. Das slowenische Gestüt "Lipica"

Eine ausführliche Beschreibung des Gestüts Lipica ist bereits im Geschichtsteil zur Entstehung der Lipizzaner enthalten.

 
     
 

2. Das österreichische Bundesgestüt "Piber"

Piber, auch das österreichische Lipica genannt, liegt im Voralpenland. Gegründet wurde es 1798 als Militärgestüt, als Lipizzanergestüt besteht Piber seit 1920. Durch die zum Teil sehr steilen Almweiden wurden die Lipizzaner nicht wie befürchtet "schwammig", sondern härtete gegenüber der Karstheimat mehr ab. Ab 1934 wurden nur noch Hengste aus der eigenen Zucht als Hauptbeschäler verwendete, zuvor wurden auch noch Hengste aus Lipica importiert. Das Bundesgestüt Piber "liefert" die Hengste für die Spanische Hofreitschule zu Wien, von dort kommen nur die besten Hengste zeitweise als Beschäler nach Piber zurück.

 
     
 

3. Das rumänische Gestüt "Sîmbata de Jos-Fagaras"

Am Fuße Fágáras-Gebirges/Südkarpaten gelegen wurde das Gestüt 1874 gegründet, weil der Lipizzanerstamm der bis dato in der rumänischen Tiefebene gezüchtet wurde, zu verkümmern drohte und das harte Klima des Fágáras-Gebirges dem des Karstgebirges sehr nahe kam. Die rumänischen Lipizzaner sind noch vor allem Landwirtschaftspferde (im Gebirge), ob ihrer Schönheit und Eleganz wurden sie auch als Kutsch- und Reitpferde geschätzt.

Fotos:
Mutterstuten mit Fohlen

 
     
 

4. Das ungarische Gestüt "Szilvásvárad"

"Szilvásvárad" liegt am Füße des Bükkgebirges, wohin ab 1952 Lipizzanerfohlen von Báblona gebracht wurden. Aber schon 1888 gründete Graf Pallavicini das private Lipizzanergestüt. Auch in Ungarn dienen die Lipizzaner hauptsächlich als Wirtschaftspferde, doch ihre Bedeutung als Fahrpferd nimmt stetig zu und sind auch auf internationalen Turnieren erfolgreich.

 
     
 

5. Das slowakische Gestüt "Topol'cianky"

Das 1921 gegründete Gestüt befindet sich im Vorgebirge der Slowakischen Tatra. Das frühere Luxuspferd entwickelte sich mehr zum Vielseitigkeitspferd, das sowohl in der Landwirtschaft als auch vor dem Wagen wie vor einer eleganten Kutsche den Anforderungen der Halter entsprach.

Fotos:
2er Gespann

 
     
 

6. Das italienische Gestüt "Monterotondo"

1919 übernahm die italienische Kommission 109 Pferde, nachdem Lipica nach dem ersten Weltkrieg italienisch wurde und brachte sie in die römische Campagna. Hier besteht das Zuchtziel darin, die Rasse unter Berücksichtigung der Stutenfamilien zu erhalten.
 
     
 

7. Die Gestüte des ehemaligen Jugoslawiens

Diese Gestüte bilden die Basis der Lipzzanerzucht im ehemaligen Jugoslawien, wo der Lipizzaner ein weit verbreitetes Wirtschaftspferd ist.

 
 
  • Das kroatische Gestüt "Dakovo"
    Das älteste Gestüt Europas (gegründet 1509) diente ursprünglich der Zucht orientalischer Pferde. 1806 wurden die Lipizzaner dort aufgenommen und seitdem werden in Dakovo Lipizzaner gezüchtet. Dakovo liegt in der Slawonischen Tiefebene.

  • Das bosnische Gestüt "Vucijak"
    Das Gestüt liegt in Nordbosnien und wurde 1946 gegründet. Die Körpermaße der hier gezüchteten Lipizzaner liegen bisher unter dem Durchschnitt der anderen ehemalig jugoslawischen Gestüte, allerdings ist man bemüht, in Zukunft einen kräftigeren, höheren Lipizzanertyp zu züchten.

  • Das serbische Gestüt "Karadordevo"
    Das 1903 gegründete Gestüt besteht seit 1946 als Lipizzanergestüt. Das Zuchtmaterial stammt aus Dakovo und Lipica.

  • Das Gestüt Lipik
    Erst 1982 wiedereröffnet soll es die Gestüte Lipica und Dakovo unterstützen. Schon zuvor, von 1938 bis 1956, wurden in Lipik Lipzzaner gezüchtet.
 
     
 

8. Die "Tempel-Farm" in Illinios/ USA

1958 importierte Mr. Tempel Smith 20 Stuten aus Piber und gründete damit sein Gestüt in den USA und somit auch die größte private Lipizzanerzucht weltweit. Die Vorführungen im Ausbildungszentrum und auf Gastreisen im ganzen Land machen die klassische Reitkunst in den Vereinigten Staaten populär.

 
   
 
Letzte Aktualisierung: 26 Februar, 2006
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